02. November 2011
Griechenland: Was im Moment zu tun ist

Ulrich Thielemann
Kategorie: Kapital, Freiheit

Ergänzung zu: Das Ende der Staatsverschuldung

Wolfgang Lieb von den Nachdenkseiten zeigt sehr gut auf, was ich hier die Überforderung der Bürger durch den Renditedruck des Kapitals genannt habe. Ebenso zeigt er auf, wie die Staatsverschuldung zur Entmachtung der Demokratie führt.

Ratlosigkeit macht sich breit angesichts des Umstandes, dass die Lasten für die Griechen (nicht deren Superreiche) wohl als untragbar zu bezeichnen sind, ansonsten aber sozusagen der ökonomische Supergau innerhalb des Euro-Raums und dann wohl auch darüber hinaus eintreten könnte.

Darum ginge es im Moment wohl darum:

  • Wahl der "nuklearen Option" (die EZB bürgt für alles); dadurch tiefe Zinsen und eine spürbare Entlastung Griechenlands, überhaupt der PIIGS-Staaten.
  • Hinnahme eines gewissen Maßes an Inflation, welche die Kapitalbestände partiell entwertet, was zu begrüßen ist.
  • Damit wird die berühmte "Zeit gewonnen", die zu nutzen ist, um das Kapital erstens zu guten Teilen wegzubesteuern und damit den Extra-Ausgabenbedarf der Staaten zu finanzieren (für Griechenland wird es weniger) und zweitens die Spekulationen, die zur Geiselhaft der Steuerzahler führen (vgl. hier mit Blick auf die CDS für griechische Staatsanleihen), zu verbieten.