03. April 2014
«Das Gespenst der Deflation»

Ulrich Thielemann
Kategorie: Kapital, Ökonomismus

Zeichen immer noch zu niedriger oder zu hoher Kapitalbestände?

 

Die Notenbanken haben überall die Geldmengen massiv ausgeweitet, wie man heute wieder bei Robert von Heusinger in der Berliner Zeitung nachlesen kann. Doch statt die Inflation anzuheizen, messen die Statistiker das Gegenteil: Deflation. Alles wird billiger, bei gleicher Qualität, versteht sich. Das bedeutet logisch zwingend: Das viele Geld wandert nicht in den Kreislauf von Produktion und Konsumtion, sondern in die Taschen der Rentiers, deren Kontostände munter weiter steigen. (Das erwähnt von Heusinger freilich nicht.) Die gegenüber dem BIP-Wachstum weit überproportionale Ausweitung der Geldmenge muss Inflation zur Folge haben. Es ist aber nicht eine Güterpreisinflation – nur diese wird gemessen und nur sie gilt als «Inflation» –, sondern Vermögenspreisinflation. Eben einen Blase.

Deflation ist schlimm, wie von Heusinger eindrücklich schildert: Die Konsumenten denken, wenn alles billiger wird, dann warte ich doch noch etwas mit meinen Anschaffungen. Aber dann wird nicht mehr gekauft (was natürlich nur für andere Dinge als die des täglichen Bedarfs gilt) und die Leute, von denen die Konsumenten bisher gekauft haben, verlieren an Einkommen, werden gar arbeitslos. Der Produktions-Konsumtions-Kreislauf verkleinert sich. Vielleicht versuchen die Anbieter ihre Einkommensanteile durch Preissenkungen noch einigermaßen zu sichern. So sinken die Preise natürlich noch weiter. Ein sich selbst verstärkender Prozess.

Eine weitere Folge ist das, was Michael Hudson, basierend auf Irving Fisher, «debt deflation» nennt: Wenn die Schulden nominell gleich hoch bleiben, man aber real weniger Geld zur Verfügung hat, steigt die tatsächliche Schuldenlast – die letztlich stets Beschäftigte zu schultern haben.

Am schlimmsten aber, aus der Sicht der Turbo-Keynesianer jedenfalls, die die Schmerzen der Wachstumsentstehung nicht verstehen, ist, dass so nicht mehr investiert wird, weil dies sich bei fallenden Preise nicht mehr lohnt. (Und investiert werden «muss» natürlich. Warum? Weil vorher investiert wurde, wodurch der Wettbewerb vorangetrieben und Arbeitsplätze zerstört wurden. Ohne es zu erkennen, erklärt der ökonomische Mainstream – Neoklassiker wie Keynesianer – den Wettbewerb zum Problem und zur Lösung zugleich. Vgl. Wettbewerb als Gerechtigkeitskonzept, S. 51 ff.) Stattdessen wird das Geld gehortet. Dies ist dann die keynesianische Erklärung der Blase.

Den Ausweg, den die Mainstream-Keynesianer anbieten, lautet: Mehr desselben (Paul Watzlawick, S. 59 ff.). Die «Schleusen in der Geldwirtschaft» (von Heusinger), die vor sieben Jahren geöffnet wurden, müssen eben noch weiter geöffnet werden, es muss den Rentiers noch mehr «billiges Geld» in die Hand gedrückt werden – etwa auch durch «Quantitativ Easing», also den Umtausch von (werthaltigen oder schrotthaltigen?) Staatsanleihen in Zentralbankgeld, wie EZB Präsident Mario Draghi heute mit seinem Hinweis auf «unkonventionelle Maßnahmen», die zumindest erwogen werden, prompt ankündigt –, damit diese von bloßen Anlegern zu Investoren werden, damit sie «die Wirtschaft ankurbeln» und so «der Realwirtschaft dienen».

Das alles ist, mit etwas Abstand betrachtet, schrecklich unplausibel. Wenn nun «noch mehr Geld gedruckt» werden soll, obwohl «die Notenbanken» seit «sieben Jahren so viel Geld wie noch nie» gedruckt haben (von Heusinger), dann stimmt etwas nicht. Viel plausibler ist nämlich, dass zu viel Kapital statt zu wenig im Spiel ist. Das neu «gedruckte» Geld kommt ja im Übrigen nicht als Kreislaufgeld, also als Einkommen, in die Welt, sondern als Kapital. Die Banken bekommen es gegen Kredit, und die Zinsen müssen sie sich von anderen holen. Nämlich von Unternehmen, die investieren, Arbeitsplätze schaffen. Das geht aber nur dadurch, dass sie woanders Arbeitsplätze zerstören oder wenigstens unter Druck setzen. Keine «Schöpfung» ohne «Zerstörung».

Das verstehen die Austrians und feiern es (vgl. etwa McKenzie hier), aber die Keynesianer wollen es nicht verstehen, vermutlich weil sie meinen, dann in die Marktfeier einstimmen zu müssen. Obwohl doch das Gegenteil deutlich naheliegender ist, da so deutlich wird, dass der Wettbewerb, der durchs Investieren «angekurbelt» bzw. verschärft wird, Gewinner und Verlierer schafft, ebenso, dass es kein (Potenzial-)Wachstum ohne Schmerzen gibt.

Selbst wenn die Finanzmittel, welche zusätzlich in Umlauf gebracht werden, «die Zahlungsfähigkeit erhöhen», und zwar nicht nur der Rentiers, sondern «in der Gesellschaft insgesamt» (Stephan Kaufmann), da mit Investitionen ja zunächst Beschäftigte bezahlt werden, die ihr Einkommen dann in den Kreislauf stecken, so handelt es sich doch nicht einfach um «Geld» (von Heusinger), sondern um Kapital. Das zeigt sich daran, dass das viele Extrageld, welches in die Welt kommt, einen zusätzlichen Return on Investment abwerfen soll und, so es Kreditgeld ist, muss.

Dies gilt übrigens weitgehend auch für den Eintausch von Anleihen gegen Zentralbankgeld. Natürlich könnten die Inhaber der Anleihen – direkt oder indirekt natürlich Leute, den qua Millionen- oder Milliardenvermögen das «Sparen» leicht fällt, oder die, qua Wechsel vom Umlage- zum Kapitaldeckungsverfahren bei der Altersvorsoge, zum «Sparen» gezwungen sind – das Geld auch im Luxuskonsum verprassen, was dem Modell Plutonomy entspricht. Nur dann würde der Kreislauf nicht weiter geöffnet, wobei Öffnung nichts anderes als BIP-Wachstum bedeutet. Doch selbst wenn sie Hochleistungskonsumenten sein sollten – man denke an die russischen Oligarchen und ihre Yachten und Fussballclubs –, so dürfte ihr Hochleistungskonsum (S. 7) kaum ausreichen. Was sollen Johanna Quandt, Stefan Quandt und Susanne Klatten mit den 703 Millionen Euro anfangen, die sie im letzten Jahr, bar jeder Leistungsgerechtigkeit, allein an BMW Dividenden kassierten? (Das macht pro Kopf gut 200 Millionen Euro und entspricht dem 4878-fachen eines Durchschnittseinkommens. Die «Riesenspende» der Quand Familie an die CDU kurz nach der Wahl macht da weniger als ein Promille aus. Und ist einfach ein Dankeschön dafür, dass die Regierenden keine Politik gegen die Interessen der Großaktionäre, überhaupt der Rentiers, gemacht haben, verbunden mit der Bitte, auch weiter so zu verfahren.) Sie werden den weit überwiegenden Teil erneut investieren, damit bald 800 Millionen Euro daraus werden, usw. usf.

Aber der Wirtschaftskreislauf lässt sich offenbar nicht so ohne weiteres weiter öffnen. Warum? Weil große Teile der Einkommen gar nicht mehr konsumtiv benötigt werden, viele also gesättigt sind (und das viele Geld nur mehr dem Statuswettbewerb dient). Und auch, weil viele Beschäftigte bereits am Anschlag wirtschaften. Denn «der Konkurrenzkampf zwischen Unternehmen jeder Größe [und d.h.: zwischen deren Beschäftigten] ist heute heftiger denn je», wie Robert Reich (S. 23) gegen das Lamento festhält, «die Unternehmen» (es sind ja die Beschäftigten letztlich) unterlägen heute einem geringeren Wettbewerb als ehedem. Das liegt vor allem am Market for Corporate Control – und natürlich an der Globalisierung bzw. dem Regulierungswettbewerb. Und die Deflation dürfte Ausdruck dieses Hyperwettbewerbs sein: Um im Markt zu bleiben, sehen sich Unternehmen gezwungen, die Preise zu senken. (Das sieht auch Stephan Kaufmann so, etwa mit Blick auf Spanien: «Krise, Lohnsenkungen und hohe Arbeitslosigkeit verschärfen dort den Wettbewerb der Unternehmen um die schrumpfende Kaufkraft. In der Folge können sie keine höheren Preise durchsetzen, sondern drücken die Preise, um am Markt zu bestehen.»)

Natürlich greift hier ein keynesianisches Argument, nämlich das Kreislaufargument. Die «Investoren» bzw. Anleger investieren nicht, sondern spekulieren auf Pump (darum ja die Börsenrallye, also eine noch weitere Erhöhung der Geldmenge, denn Wertpapiere sind Geld), weil in der Realwirtschaft die Kaufkraft fehlt, aus der die Returns on Investment sich speisen könnten. Aber dann müsste man doch offenbar die Riesenvermögen der Rentiers verkleinern (etwa durch ihre wieder angemessene Besteuerung), statt das genaue Gegenteil zu tun, nämlich sie durch die Geldmengen- und damit Kapitalausweitung (durch die übrigens auch das bisherige Blasenvermögen abgesichert wird) weiter zu vergrößern.

Die Überforderung der realwirtschaftlichen Akteure, dem Wettbewerbsdruck, der auch und gerade vom Kapital (indem es investiert) ausgeübt wird, die Schumpeter immerhin noch andeutete, und mit ihr den stillen Widerstand gegen die Ökonomisierung of everything, im Einzelnen zu untersuchen, dies wäre eine interessantes Forschungsvorhaben. Doch reicht für den Moment einfache Mathematik, um die gigantischen Disproportionen zu erkennen, die die Turbo-Keynesianer (und die Anleger) noch weiter vorantreiben möchten. Nachzulesen im «Kritischen Finanzlexikon» von Günter Wierichs (S. 9 f., gibt’s in der Leseprobe): Das Welt-BIP beträgt derzeit rund $ 70 Billionen. Das Weltfinanzvermögen liegt bei rund $ 200 Billionen, also in etwa bei dem Dreifachen. Die Weltwirtschaft wächst im Durchschnitt um 3,7%. Wenn nun das gesamte Weltwachstum – von $ 2,6 Billionen – den Rentiers als (Kapital-)Einkommen zuflösse, was natürlich eine absurde Vorstellung wäre, dann entspräche dies einer Rendite von 1,3%. «Viel zu wenig für renditehungrige Kapitalanleger», wie Wierichs ergänzt.

Nachtrag 6. Juli 2014: Wierichs vergisst, dass die Renditen selbstverständlich nicht allein aus dem Wachstum stammen, sondern natürlich vor allem aus dem bestehenden Wirtschaftskreislauf. Das Kapital bekommt, sagen wir, 20% der Wertschöpfung (der Umsätze), was einer Kapitalquote von 20% entspricht, und wenn es dieses vollständig verkonsumiert (statt, um die Kapitalgewinne zu steigern, reinvestiert), kann dies ewig so weitergehen, ohne dass sich die Relationen ändern müssten. Auch die folgenden Berechnungen, die den Gedanken von Wierichs durch verschiedene Szenarien hindurch weiterführen (um die These zu plausibilisieren, dass dem Kapitaltopf entweder eine untragbar hohe Kapitalquote entspricht oder, falls die Beschäftigten nicht immer weiter verlieren sollen, absurd hohe BIP-Wachstumsraten), sind falsch. Ich lasse all dies für den Moment gleichwohl stehen und hoffe, bald zutreffendere Berechnungen anstellen zu können.

Wenn wir eine etwas realistischere Rendite von 3,7% annehmen (genau der durchschnittlichen Welt-BIP Wachstumsrate), was einem Gewinn von $7,4 Billionen entspräche, dann müssten die Beschäftigten dieser Welt sich im nächsten Jahr mit einem um $ 4,8 Billionen tieferen Einkommen begnügen, um den Rentiers die gewünschten Renditen zu verschaffen. – Vielleicht ist das ja die eigentliche Quelle der Deflation, da die zugunsten der Kapitaleinkommen gesunkenen Beschäftigteneinkommen die Anbieter von Normalgütern (im Unterschied zu Plutonomy-Gütern) zu Preissenkungen zwingen.

Natürlich besteht die Alternative – und die Hoffnung der Kapitalmarktgläubigen – darin, dass die Wirtschaft durchs Investieren wächst bzw. «angekurbelt» wird. (Diese Überlegung fehlt in der Passage des Buchs von Günter Wierichs. Dort wächst die Wirtschaft einfach, weil sie nun einmal, statistisch messbar, wächst.) Aus dem größeren BIP-Kuchen könnten dann auch die Einkommensansprüche der Beschäftigten befriedigt werden. Die Frage ist: Welche Wachstumsraten müssten es dann geben? Nehmen wir zunächst an, die Einkommen der Beschäftigten sollten in ihrer Gesamtheit zumindest gleich bleiben, statt, wie im bisherigen Szenario, sinken, dann müsste die Wachstumsrate des Welt-BIP sagenhafte 7,4% betragen, um ohne Einkommensverlust seitens der Beschäftigten die Renditeansprüche der Rentiers (die wir nach wie vor mit 3,7% ansetzen) zu befriedigen. Sollte die Beschäftigteneinkommen mit den Kapitaleinkommen proportional, also ebenfalls um 3,7%, mitwachsen, so benötigen wir dazu zunächst die Kapitalquote (Anteil der Kapitaleinkommen am BIP) bzw. ihr Gegenstück: die Arbeitseinkommensquote bzw. der «Labor Income Share» (Lohnquote + Anteil am BIP, der selbstständig Beschäftigten zufließt). Gemäß Thomas Piketty beläuft sich diese, jedenfalls für «wohlhabende Länder» (vermutlich: OECD), auf 25-30%, wobei dort allerdings auch Sachkapital (vor allem Immobilien) enthalten sind und eben nicht die ganze Welt erfasst ist. Nehmen wir an, der Anteil des Finanzkapitals am Welt-BIP beläuft sich auf 25% (= $ 17,5 Bill.), die Arbeitseinkommensquote mithin auf 75% am Welt-BIP (= $ 52,5 Bill.). Der Anteil der Beschäftigten am BIP-Zuwachs beliefe sich dann auf $ 1,94 Billionen, den Anteil der Rentiers veranschlagen wir weiterhin auf $ 7,4 Billionen (3,7% Rendite auf $ 200 Billionen), macht $ 9,34 Billionen BIP-Wachstum, was einer Wachstumsrate des Welt-BIP von vollkommen utopischen (und sozial wie ökologisch ganz sicher nicht «nachhaltigen») 13,3% entspricht.

Allerdings würde durch diese Rechnung die Gesamtrentabilität des Kapitals präjudiziert. Sie betrügte nämlich für die Vorperiode 8,75% und nicht, wie wir weiterhin annehmen möchten, konstant 3,7%. (Die Rentiers müssten in unserer Berechnung also mit einem massiven Rentabilitätseinbruch hinnehmen.) Um den Anteil der Arbeitseinkommen am BIP in der hier gewählten Reihe von Szenarios zu bestimmen, brauchen wir den Gewinnanteil am BIP der Vorperiode (dieser beträgt $ 7,12 Billionen bei 3,7% Rendite), der sodann vom BIP abzuziehen ist. Der Anteil, der den Beschäftigten zufließt, beläuft sich damit auf $ 62,88 Billionen (was übrigens einer – offenbar viel zu hohen – Arbeitseinkommensquote von 89,8% und einer spiegelbildlichen Kapitalquote von 10,2% entspricht). Diese Summe soll, so unsere Vorgabe, nun ebenfalls um 3,7% anwachsen, wodurch die Beschäftigten am Ende des Jahres $ 2,32 BIllionen mehr zur Verfügung hätten. Zusammen mit den Kapitaleinkommen von $ 7,4 BIllionen macht dies ein BIP-Plus von $ 9,72 Billionen, was einer Wachstumsrate von 13,89% entspricht.

Unten eine Übersicht über alle fünf Szenarien. Und jetzt könnten wir das Ganze noch einmal mit den Renditen durchspielen, die in den letzten Jahrzehnten erzielt werden konnten und die statt bei 3,7% irgendwo zwischen 5% und 8% liegen. Manfred Gärtner von der Universität St. Gallen veranschlagt 6% (vgl. S. 4), was ich mir allerdings hier erspare.

Szenario

Wachstum %

Wachstum $ Bill.

Anteil Rentiers

Anteil Beschäftigte

Rendite

1

3,7%

$2,6

$2,6 Bill.

$0

1,3%

2

3,7%

$2,6

$7,4 Bill.

- $4,8 Bill.

3,7%

3

7,4%

$7,4 Bill.

$7,4 Bill.

$0

3,7%

4

13,3%

$9,34 Bill.

$7,4 Bill.

$1,94 Bill.

3,7%

5

13,9%

$9,72 Bill.

$7,4 Bill.

$2,32 Bill.

3,7%

 

Die Kapitalquote, also der Anteil am BIP, der den Rentiers zufließt, würde sich in Szenario 4 übrigens von 25% auf 31% erhöhen, die Arbeitseinkommensquote von 75% auf 68% sinken. Ob diese Quote von Dauer ist oder ein einmaliger Vorgang, hängt davon ab, ob die Rentiers ihren Einkommenszuwachs vollständig reinvestieren, also dem Kapitalstock zuführen, oder ihn verkonsumieren und damit sozusagen als Kapital vernichten. Wenn wir das vollständige Reinvestieren annehmen, so bestünde bei einer irgendwie als erwartet angenommenen Quote der Kapitalverzinsung – wenn denn dieser gigantisch und grotesk disproportional angewachsene Kapitaltopf tatsächlich bedient wird – das Welt-BIP irgendwann nur noch aus Kapitaleinkommen. (Ich übernehme diesen Gedanken einem Beitrag aus der – leider ja eingestellten – Financial Times Deutschland vom 3.7.2006, in dem es heißt: «Die US-Gewinne sind in den vergangenen 20 Jahren im Schnitt um 6,3 Prozent gewachsen – real. Wie in anderen Ländern hat sich die Gewinnquote in der Volkswirtschaft seither nahezu verdoppelt. Wenn das ein Trend wäre, bestünde die US-Wirtschaft selbst bei einem mittleren Wachstum von 3,5 Prozent in 100 Jahren nur noch aus Gewinnen.»)

Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass die Kapitalbestände dieser Welt abzubauen sind. Die Turbo-Keynesianer ebenso wie der Ex-Investmentbanker Draghi hingegen wollen das genaue Gegenteil. Die Frage ist dann nur noch, wo die Stelle ist, die die Blase zum Platzen bringt – bei den Staatsanleihen, den Aktien? –, auf dass die Banken mal wieder die Sparer (die Einlagekundschaft) oder die Versicherer die Versicherten gegenüber dem Steuerzahler in Geiselhaft werden nehmen können. Und dann? Beginnt das Spiel von Neuem? Nur mit noch höheren Vermögens- bzw. Verschuldungsgraden?